Suite française – Melodie der Liebe

Der Film „Suite française – Melodie der Liebe“ ist ein gutes Beispiel dafür, das es manchmal viele Jahre braucht, um die Komplexität der Liebe zu erfassen. Als 1996 Élisabeth Némirovsky stirbt, werden in ihrem Nachlass vielen Skizzen und Notizen ihrer Mutter, Irène Némirovsky, die 1942 nach Auschwitz deportiert wurde und dort kurze Zeit später an Thypus verstarb, gefunden. Darunter zwei Teile eines als eigentlich aus fünf Teilen bestehenden, geplanten Romanes.

Suite Francaise - Melodie der Liebe [dt./OV]
  • Amazon Prime Video (Video-on-Demand)
  • Michelle Williams, Matthias Schoenaerts, Kristin Scott Thomas (Schauspieler)
  • Saul Dibb (Regisseur) - Matt Charman (Autor) - Xavier Marchand (Produzent)
  • Zielgruppen-Bewertung: Freigegeben ab 12 Jahren

Viel zu lange blieben diese Seiten unentdeckt und dann im Herbst 2004, erschien der Roman endlich und Irène Némirovsky wurde posthum mit dem renommierten Literaturpreis – Prix Renaudot – ausgezeichnet. Hauptsächlich der zweite Teil – „Dolce“ – des Werkes einer mutigen, russischen Jüdin über bedingungslose Liebe, Sehnsucht und großes Entbehren wurde in Folge in diesem Film wiederbelebt.

Drehorte, Regie und Besetzung von „Suite française – Melodie der Liebe“

Suite française – Melodie der Liebe“ ist ein Kriegsdrama aus dem Jahre 2014, welches zu Beginn des 2. Weltkrieges in Frankreich spielt. 2006 erwarben die TF1 Droits Audiovisuels, der größte französische Fernsehsender, die Rechte am Film und Saul Dibb und Matt Charmann verfassten gemeinsam das Drehbuch.

Der 1968 in London geborene Regisseur und Sohn des Dokumentarfilmemachers Mike Dibb, Saul Dibb, ist u.a. für seine Filme „Die Herzogin“ aus dem Jahre 2008 (in der Hauptrolle mit Kira Knightly) und seinem mehrfach ausgezeichneten Film „Bullet Boy“ aus dem Jahre 2004 bekannt. Matt Charmann hatte mit diesem Film seinen Durchbruch und konnte in der Folge mit Steven Spielberg und den Coen Brüdern zusammenarbeiten an Filmen wie „Bridge of Species“.

In den Hauptrollen brillieren Michelle Williams (bekannt aus der Serie „Dawsons Creek“ und Filmen wie „Brokeback Mountain“ oder „Greatest Showman“) als Lucille Angellier, die Frau eines Kriegsgefangenen, Kristin Scott Thomas (bekannt aus Filmen wie „Der englische Patient“ oder „Der Pferdeflüsterer“) als Madame Angellier, deren Schwiegermutter und Matthias Schoenaerts (bekannt aus Filmen wie „Loft“ oder „Bullhead“) als Bruno von Falk, ein deutscher Offizier.

Handlung vom Film „Suite française – Melodie der Liebe“

Eine Liebe, die eigentlich nicht sein darf vor dem Hintergrund des 2. Weltkrieges. Frankreich, zu Beginn des 2. Weltkrieges. Immer mehr Pariser, vor allem Intellektuelle und deren Angehörige, sind dazu gezwungen aus ihrer Heimat auf das Land zu flüchten, denn die Bedrohung durch die Deutschen wird immer präsenter.

Im Frühsommer 1940 wird in einem kleinen französischen Dorf, genannt Bussy, im ländlichen Umkreis von Paris, nach der französischen Kapitulation, ein Regiment stationiert. In diesem Dorf wohnen Lucille Angellier und ihre Schwiegermutter, Madame Angellier. Der nicht sonderlich geliebte Ehemann und zutiefst vergötterte Sohn Gaston ist für Frankreich in den Krieg gezogen, aber bis jetzt fehlt jegliche Nachricht von ihm und er gilt somit als verschollen. In ihrer Trauer versucht die herrische Schwiegermutter, für die die Welt still steht seit ihr Sohn in den Krieg gezogen ist, Lucille die einzige Freude in ihrem Leben zu nehmen und sie eben so leiden zu lassen, wie sie selber, indem sie ihr die Kammer in dem ihr geliebtes Klavier steht verschließt.

Harmonien des Herzens

Für beide Damen hat sich der Krieg bisher eigentlich nur in den Nachrichten abgespielt. Sie gehen weiterhin ihren Geschäften und dem gewohnten Alltag nach, bis plötzlich immer mehr Flüchtlinge im Dorf auftauchen und dann wird auch noch ein deutscher Offizier im noblen Haus der Familie einquartiert, was deren beider Leben komplett auf den Kopf stellt. Trotz aller Widrigkeiten und scheinbar unüberbrückbarer Grenzen finden der Offizier und die Französin, aus besseren Kreisen, durch ihre Liebe zur Musik und zum Klavierspielen zueinander und verlieben sich.

Doch diese Liebe birgt Gefahren, ist es doch der Feind, den das Herz begehrt. Trotz Kriegsstimmung können sie ihre Anziehung zueinander aber nicht leugnen.Bis zuletzt versuchen sie ihre Gefühle und die Stellung, die sie in der Welt einnehmen – als deutscher Offizier und eine verheiratete Französin aus gutem Haus, voneinander zu trennen, doch dann ist das nicht mehr möglich. Jeder kämpft für sich und der Krieg scheint alles um sich herum zu zerstören. In den Momenten der größten Not, lernen die Menschen über sich selbst hinauszuwachsen und so ist auch Lucille gezwungen zu einer mündigen Frau zu werden, zu sich selbst zu finden und sich dem Krieg zu stellen.

Filmkritik von „Suite française – Melodie der Liebe“

Außergewöhnlich viele Nebenhandlungen, die jede für sich schon einen weiteren Film füllen könnten und wirklich grandios besetzte Charaktere machen den Film „Suite française – Melodie der Liebe“ zu einem Highlight. Trotz aller Tragik und dem Herzschmerz lässt der Regisseur auch den zeitgeschichtlichen Hintergrund nicht aus den Augen. Die deutsche Besatzung in Frankreich ist allgegenwärtig zu spüren. Dennoch werden die Deutschen in diesem Film nicht als kategorisch böse präsentiert, so fallen z.b. Begriffe wie „Nazi“, kein einziges Mal, viel mehr rückt die Individualität und die Entwicklung der einzelnen Charaktere in den Vordergrund.

Die Liebenden wissen um die Gefahren, die diese Liebe mit sich bringt und dennoch zaubert das sensible Umgehen des Regisseurs mit der Materie und auch die Stille im richtigen Moment eine atemberaubende Atmosphäre, von der ersten Sekunde an, die durch opulente und aussagekräftige Bilder und die grandiose Farbgebung unterstützt werden.

Letzte Aktualisierung am 28.03.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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